How to: Wie du die richtige Hebamme findest

Sie weiß immer Rat. Sie ist Expertin, Vertraute und Wegweiser. Ja, wer eine gute Hebamme an seiner Seite hat, kann sich glücklich schätzen!

Spoiler: Ich bin seit der Geburt meiner Kinder erklärter Hebammen‐Fan. Diese Frauen (und natürlich auch ihre männlichen Kollegen) leisten Großartiges für Schwangere! Finde auch du die richtige Hebamme für dich und dein Baby.

Brauchst du eine Hebamme?

Wenn du schwanger bist: Ja.
Denn dein Gynäkologe/Gynäkologin deckt lediglich den medizinischen Aspekt ab. Er oder sie beurteilt die Gesundheit deines Babys und beobachtet seine Entwicklung anhand der vorgeschriebenen Screenings via Ultraschall. Doch auf deinem persönlichen Weg in den Babykosmos gibt es noch so viel mehr zu erfahren! Dabei kann eine Hebamme deine Reiseleiterin sein.

Die Rolle deiner Hebamme ist mehr die einer Vertrauten, die, wenn du das möchtest, deine ganze Reise mit dir geht, von der Schwangerschaft über die Geburt bis ins Wochenbett. Sie hat mehr praktische Erfahrung mit Geburten und die Zeit danach, Schwangerschaftsbeschwerden und Stillproblemen als jeder Arzt – und statt einem vollen Wartezimmer immer ein offenes Ohr.

Deine Hebamme ist an deiner Seite, von der Schwangerschaft bis zum Wochenbett
Deine Hebamme begleitet dich vom ersten Monat der Schwangerschaft bis über das Wochenbett hinaus.

So unterstützt dich deine Hebamme

Auf welchen Abschnitten deines Mamawerdens dich deine Hebamme begleiten soll, entscheidest du selbst. Good News: Fast alle Leistungen werden in Deutschland von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt!

Während der Schwangerschaft: Vorsorge und Vorbereitung

Persönlich, telefonisch, per E‐Mail oder Kurznachricht: Deine Hebamme ist die erste Anlaufstelle für dich bei Fragen oder Sorgen. In ihrem Geburtsvorbereitungskurs lernst du Atemtechniken und Stellungen für die bevorstehende Geburt, bei ihrem Hausbesuch könnt ihr in Ruhe alles besprechen, was dich beschäftigt. Sei es die Frage, ob du stillen möchtest (und wenn ja, wie das geht), welche Erstausstattung du für dein Baby brauchst oder was am besten gegen morgendliche Übelkeit hilft.

Aus dem Nähkästchen einer Mama: Während der Schwangerschaft begleitet viele Frauen das Gefühl von Unsicherheit – ich war eine von ihnen. Meine Hebamme hat es geschafft, mir diese zu nehmen und mich darin zu bestärken, dass ich bereit für diese große Verantwortung bin. Auch das ist Geburtsvorbereitung wie sie nur eine Hebamme macht!

Während der Geburt: Immer an deiner Seite

Der Klassiker im Aufgabenspektrum der Hebammen. In Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass bei jeder Geburt – egal, wo diese stattfindet – eine Hebamme anwesend sein muss. Was nur Wenige wissen: Es ist auch möglich, seine „eigene“ Beleghebamme mit zur Geburt ins Krankenhaus zu bringen.

Während der gesamten Geburt gibt dir deine Hebamme Infos und Ratschläge. Sie überwacht den Geburtsfortschritt und die Gesundheit des Babys, übernimmt die Erstversorgung des Neugeborenen und hilft dir bei den ersten Stillversuchen.

Aus dem Nähkästchen einer Mama: Meine Hebamme war auch bei der Geburt dabei. Sie wusste schon, wovor ich besonders Angst haben würde und wie ich „ticke“ und konnte deshalb perfekt auf mich eingehen! Ein großes Plus in einer ohnehin stressigen Situation!

Während des Wochenbetts: Nachsorge & Dasein

Endlich mit dem Baby zu Hause angekommen beginnt dein Leben als frischgebackene Mama, mit allem was dazu gehört. Deine Hebamme sieht nach, wie sich euer Alltag einpendelt und geht individuell auf deine Situation ein. Fragen zur Säuglingspflege, Startschwierigkeiten beim Stillen oder die Pflege eventueller Geburtsverletzungen – deine Hebamme ist Ansprechperson Nummer eins für alles.

Aus dem Nähkästchen einer Mama: Im Wochenbett bist du deinen Hormonen ausgeliefert und viele Mütter fühlen sich jetzt mit der neuen Verantwortung überfordert. Der Rat einer einfühlsamen Hebamme kann Wunder wirken! Und manchmal reicht es schon zu wissen, dass man die Möglichkeit hat, sie jederzeit anzurufen.

Hebamme auf Hausbesuch während Schwangerschaft

Mix & Match: Die beliebteste Kombi

Die meisten Frauen lernen im Vorfeld ihre Hebamme zum Info‐Gespräch kennen und vereinbaren die Hausbesuche für die Zeit nach der Geburt. Bei der Geburt selbst werden sie dann von den ausgebildeten Hebammen der Klinik begleitet, die allerdings oft mehrere Frauen gleichzeitig betreuen müssen.

Die Suche nach einer Hebamme: So klappt’s

Du findest die Hebamme deines Vertrauens, wenn du ein paar Punkte beachtest.

Wann sollte ich nach einer Hebamme suchen?

Leider sind Hebammen in manchen Regionen rar gesät und schnell ausgebucht, ganz besonders dann, wenn sie sich über viele Empfehlungen freuen dürfen. Sobald du schwanger bist, solltest du loslegen. Mein Tipp: Informiere dich schon in der Kinderwunschzeit, dann kannst du diesen Part überspringen sobald du schwanger bist.

Wo kannst du (d)eine Hebamme finden?

Es mag nach der Nadel im Heuhaufen klingen, aber nur Mut! Es gibt viele gute Quellen, die du für die Hebammensuche „anzapfen“ kannst.

  • Offline: Infos aus erster Hand. Wie auch später, wenn das Baby da ist, ist der Rat anderer Mütter Gold wert. Vielleicht haben Bekannte von dir bereits Erfahrungen gemacht und können dir eine Hebamme in der Nähe empfehlen? Auch Gynäkologen, Eltern‐Kind‐Zentren oder Krankenkassen sind mögliche Anlaufstellen. Frag einfach nach!
  • Online: Recherche ist alles. Im Internet gibt es zahlreiche Seiten, auf denen du fündig werden kannst! Zusätzlich kannst du dir auf den Websites der Hebammen gleich ein erstes Bild von ihnen machen. Die Top 3‐Seiten für die Suche nach einer Hebamme in Deutschland:

www.ammely.de

www.hebammensuche.de

https://www.gkv‐spitzenverband.de/service/hebammenliste/hebammenliste.jsp

Du bist unsicher? Dann kontaktiere doch einfach mehrere Hebammen! Nach einem ersten Telefonat kannst du schon abschätzen, ob diese Hebamme für dich grundsätzlich in Frage kommt oder nicht.

Tipp von Mama zu Mama

Ist sie „die Richtige“?

Deine Hebamme muss dir ihr Angebot zu deinen Wünschen passen. Welche Leistungen bietet sie an und was ist dir wichtig? Möchtest du nur die Nachbetreuung buchen oder planst du eine Hausgeburt, möchtest du stillen und dafür ihre Begleitung oder legst du Wert auf einen Säuglingspflegekurs? Mach dir klar, was dir wichtig ist und bei welchen Punkten du kompromissbereit wärst.

Nur wenn die Chemie zwischen dir und deiner Hebamme stimmt, kann eure Zusammenarbeit funktionieren. Du musst ihr in einer für dich sehr intensiven Zeit vertrauen und mit ihr offen über deine Sorgen und Ängste sprechen können. Sympathie ist also Grundvoraussetzung!