Wohnung kindersicher machen: So geht’s!

Werdende Eltern sollten frühzeitig daran denken, ihre Wohnung kindersicher zu machen. Denn ein Baby stellt das ganze Leben auf den Kopf – die eigenen vier Wände inklusive! Neugierig erkundet es seine Umgebung und entdeckt dabei viele Dinge, die schnell gefährlich werden können.

Ihr könnt euer Baby beschützen, ohne dabei seinen Entdeckerdrang zu bremsen! Wir zeigen euch, wie ihr eure Wohnung kindersicher macht und haben außerdem Tipps aus dem Erfahrungsschatz einer Kleinkindmama.

Wohnung kindersicher machen – muss das wirklich sein?

Wenn du auch mit Baby irgendwann eine ruhige Minute haben möchtest, ja. Es ist Wunschdenken zu glauben, dass du das Baby lückenlos im Auge haben kannst. Dazu kommt: Wenn kleine Kinder etwas wirklich interessant finden, können sie plötzlich unerwartet schnell sein. Eine folgenschwere Kombination, die gefährlich enden kann.

Natürlich ist es möglich, das Baby oder Kleinkind ausschließlich in einem abgesperrten Bereich oder nur einem Raum toben zu lassen. Doch Kinder müssen entdecken, um zu lernen. Eine kindersichere Wohnung ist deshalb die bessere Wahl. So kann sich euer Nachwuchs auf Wohnungssafari begeben, ohne dass Mama und Papa ständig auf der Hut sein müssen.

Kleines Mädchen beim Malen und spielen
Baby in der Wohnung beim Spielsachen entdecken
Mama und Baby im Spielzeit daheim in der Wohnung

Ab wann sollte die Wohnung kindersicher sein?

Ein Neugeborenes wird kaum versuchen, die Schranktür zu öffnen. Aber mit drei Monaten können sich einige Babys bereits selbstständig umdrehen! Bald schon kugelt und robbt es durch die Wohnung – und hat es den Dreh erst mal raus, wird es versuchen, den Zipfel der Tischdecke zu fassen zu bekommen. Jetzt sollte die Wohnung kindersicher sein!

Wenn euer Baby endlich da ist, seid ihr mit dem Elternsein erst einmal genügend eingespannt. Macht eure Wohnung oder euer Haus schon während der Schwangerschaft kindersicher.

Tipp von Mama zu Mama

Wie gehe ich am besten bei der Kindersicherung vor?

Wo im Haushalt die Gefahren für euer Baby lauern, ist aus der Perspektive eines Erwachsenen schwer zu erkennen. Begebt euch also am besten auf Babyhöhe und erkundet eure Räume einmal auf allen Vieren! Worauf ihr bei dieser Wohnungsbesichtigung besonders achten müsst, sagen euch unsere 8 Schritte.

Um die Wohnung kindersicher zu machen, solltest du eure Herdplatten mit einem sogenannten Herdschutzgitter schützen.

In 8 Schritten: So wird die Wohnung kindersicher

Keine Sorge, ihr müsst eure Wohnung nicht gleich in eine Festung verwandeln. Schon mit wenig Aufwand könnt ihr die meisten Gefahrenquellen entschärfen.

1) Steckdosen mit Sicherungen versehen

Steckdosen befinden sich ausgerechnet auf der Augenhöhe von Kindern und laden sie förmlich dazu ein, ihre kleinen Finger in die Löcher zu stecken. Stromschläge können zu Verbrennungen und schlimmstenfalls zum Herzstillstand führen, es besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf.

Die Lösung: Steckdosensicherungen. Montiert sie in jeder Steckdose und zieht so dieser Gefahr den sprichwörtlichen Stecker! Kauft euch außerdem ein zusätzliches Paket einfacher Steckdosensicherungen für Besuche bei Oma und Freunden.

2) Schränke und Kommoden fest montieren

Möbel aller Art werden von Kindern gerne verwendet, um sich an ihnen hochzuziehen oder Schubläden und Schranktüren zu öffnen. Eingequetschte Finger, herabfallende Gegenstände oder schlimmstenfalls ein samt Kind umgekipptes Regal sind mögliche Folgen.

Die Lösung: Schränke, Regale und Kommoden aller Art sollten fest an der Wand montiert werden, falls das Kind daran rüttelt. Damit kleine Finger nicht in Schranktüren eingeklemmt werden, verwenden die meisten Eltern spezielle Schrankschlösser oder Kindersicherungen, die ganz einfach festgeklebt werden.

3) Scharfe Kanten und Ecken abkleben

Es ist beachtlich, wie viele Beulen kleine Köpfe im Laufe der Kindheit so aushalten (müssen). Schwere Stöße an scharfen Kanten und spitzen Ecken von Möbelstücken können jedoch auch mit Platzwunden oder Augenverletzungen enden.

Die Lösung: Ein sogenannter Eckschutz bzw. Kantenschutz. Die kleinen Klebeteilchen sind auch transparent erhältlich und verschandeln so nicht das gesamte Interieur.

Verabschiedet euch von eurem Wohnzimmertisch! Vier Kanten, vier Ecken, womöglich eine Tischplatte aus Glas – und das Ganze inmitten des Hauptaufenthaltsorts eures Kindes bedeuten letztlich nur Stress für die Eltern (und so bleibt außerdem mehr Platz zum Krabbeln!).

Tipp von Mama zu Mama

4) Schutzgitter für Treppen, Fenster, Balkontüren

Der Albtraum aller Eltern: Das Kind stürzt aus erheblicher Höhe oder die Treppe hinunter.

Die Lösung: Treppenschutzgitter montieren sowie Fenster und Balkontüren mit einem Kinderschloss versehen. Denkt auch daran, eventuelle Vorhangkordeln zu verstecken, an denen euer Kind ziehen könnte.

5) Pflanzen erhöht platzieren

Gedüngte Erde, Granulatkörner oder Pflanzen sind alles Dinge, die nicht in den Mund eines Babys gelangen sollten.

Die Lösung: Ein Blumentopfschutz löst nur einen Teil des Problems. Wenn ihr ganz sicher gehen wollt, wandern die Pflanzen entweder an unerreichbare Plätze oder werden an liebe Freunde verschenkt.

6) Kabel verstecken

Kinder ziehen oft mit aller Kraft an herunterhängenden Kabeln und benutzen sie als Beißring oder Halskette.

Die Lösung: Auf jeden Fall müssen Kabel aus dem Blickfeld verschwinden. Versteckt sie oder nutzt Kabelkanäle, um sie für kleine Hände unzugänglich zu machen.

Jetzt lohnen sich permanent installierte Steckdosensicherungen. Sollte es das Kind tatsächlich schaffen, einen Stecker aus der Dose zu ziehen, ist diese zumindest sofort verschlossen.

Tipp von Mama zu Mama

7) Herd und Backofen mit Schutzgitter versehen

Viele Knöpfe, einladendes Licht und ein lustiges Fenster machen Herd und Backofen für Kinder zu einem spannenden Mitbewohner. Sie versuchen ihn einzuschalten, aufzumachen und Kochtöpfe von den Herdplatten zu ziehen.

Die Lösung: Um die Herdplatten zu sichern, gibt es kleine Zäune, so genannte Herdschutzgitter. Die Backofentür, sofern sie sich in der unteren Etage der Küche befindet, kann mit einer herkömmlichen Türsicherung verschlossen werden.

8) Putzmittel und Kleinteile „umziehen“

So geht Marie Kondo für Eltern: Putzmittel, Medikamente, Zerbrechliches wie Flaschen oder Geschirr und Messer müssen sich jetzt eine neue Bleibe suchen. In den unteren Fächern der Küche haben sie erst mal nichts mehr verloren, es sei denn sie sind verschlossen.

Kind in Gefahr? Wie Mama und Papa cool bleiben

Kinder sind Draufgänger. Sobald sie ihren Radius erweitern und herausfinden, wie viel Spaß es macht, Neues auszuprobieren, gibt es kein Halten mehr. Nehmt euch zu Herzen:

  • Kinder fallen nun mal hin und stoßen sich den Kopf. Niemand kann jede noch so winzige Gefahr für sein Kind bannen. Es wird leichter, wenn ihr seht, wie viel dieser kleine Mensch schon wegstecken kann.
  • Es beruhigt ungemein und rettet euch vielleicht im Notfall tatsächlich das Leben, wenn ihr irgendwo in der Wohnung eine Übersicht mit Notfallnummern hängen habt.
  • Wachst mit eurem Kind! Euer Baby selbst wird euch noch die letzten Gefahrenquellen in der Wohnung zeigen, ihr müsst ihm nur folgen.

Euer Kind entdeckt die Welt! Mit einer kindersicheren Umgebung könnt ihr euch ganz darauf konzentrieren, eurem Kind beim Erkunden zuzusehen.