Die besten Methoden, deinen Eisprung zu berechnen

Bei der Frage nach dem Huhn und dem Ei und was davon wohl zuerst da war, lässt sich vielleicht diskutieren. Aber keineswegs beim Kinderwunsch!

Ohne Ei(zelle) kann kein neues Leben entstehen und je besser du deinen Zyklus kennst, umso einfacher könnt ihr euer Liebesleben auf die Empfängnisbereitschaft deines Körpers abstimmen. Am Anfang ist der Eisprung – und hier erfährst du, wie du ihn erfolgreich berechnest.

Rolle des Eisprungs für die Familienplanung

Theoretisch steht der weibliche Körper jeden Monat in den Startlöchern für eine beginnende Schwangerschaft: Der Zyklus gleicht deiner inneren biologischen Uhr und steht ihr Zeiger dann auf „Eisprung“, ist die Frau fruchtbar und der beste Zeitpunkt für eine natürliche Befruchtung gekommen: Für Paare mit Kinderwunsch ist nun das Zeitfenster für sinnliche Stunden weit geöffnet.

Kann man den Eisprung berechnen und was passiert eigentlich im Körper der Frau?

Der weibliche Zyklus dauert durchschnittlich 28 Tage. Er beginnt mit dem ersten Tag der Regel, bei der per Blutung die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut ausgeschieden wird.

Follikelphase

Im Anschluss wird eine neue Schleimhaut aufgebaut und es bilden sich Eibläschen, die so genannten Follikel, abwechselnd in den Eierstöcken.

Eisprung/Ovulation

Sie wachsen heran und etwa in der Zyklusmitte gibt der Follikel, der sich am besten entwickelt hat, eine reife Eizelle frei, die dann „springt“: Sie wandert in den Eileiter, wo sie weiter in die Gebärmutter geleitet wird.

Gelbkörperphase

Und wieder hat die Gebärmutterschleimhaut eine entscheidende Rolle: Sie bereitet sich mithilfe des Gelbkörpers (das ist übrigens der jetzt leere Follikel) und den Hormonen Progesteron und Östrogen optimal darauf vor, dass sich im Fall der Fälle eine befruchtete Eizelle einnisten kann.

Findet keine Befruchtung und Einnistung statt, wird die Gebärmutterschleimhaut wieder als Regel ausgeschieden und der Menstruationszyklus beginnt von vorne.

Wann sind die fruchtbaren Tage?

Eine Eizelle ist eigentlich „nur“ 24 Stunden lang befruchtungsfähig, denn das ist der Zeitraum nach dem Eisprung, in der sie sich im Eileiter aufhält. Weil Spermien aber echte Kämpfer sind und mehrere Tage im Körper einer Frau überleben, beginnt die fruchtbare Zeit bereits fünf Tage vor dem Eisprung und endet zwei Tage danach. Insgesamt also sieben Tage voller Möglichkeiten für dich und deinen Partner für ein Stelldichein mit Folgen!

Am größten ist die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, übrigens einen bis zwei Tage vor dem Eisprung.

Tipp von Mama zu Mama

Symptome für den Eisprung

Manche Frauen spüren ihn ganz extrem, andere freuen sich einfach über ihre gesteigerte Libido und wieder andere bekommen gar nichts von ihm mit: Der Eisprung kündigt sich selten, aber wenn, dann meist mit diesen Symptomen an:

• Brustschmerzen/Spannen in den Brüsten
• ziehender, oft einseitiger Schmerz im Unterleib („Mittelschmerz“)
• gesteigerte Lust auf Sex
• durchsichtiger, dünnflüssiger Zervixschleim
• evtl. kurze Schmierblutung („Ovulationsblutung“)

Best Of Berechnungsmöglichkeiten & für wen sie sich eignen

Eines gleich vorweg: Die Vorhersage deines Eisprungs ersetzt auf keinen Fall eine strenge Verhütungsmethode – wenn es das ist, was ihr wollt. Bei einem konkreten Kinderwunsch oder wenn euch die Vorstellung einer möglichen Kinderüberraschung gefällt, eignen sich folgende Methoden, um eurem Babyglück auf die Sprünge zu helfen.

• Kontra
  Frauen mit unregelmäßigen Zykluslängen hilft diese Berechnung klarerweise nicht weiter. Da der Zeitpunkt deines Eisprungs auch aufgrund äußerer Umstände wie Stress oder Krankheit schwanken kann, ist die Kalendermethode leider immer nur bedingt aussagekräftig. So individuell wie wir Frauen sind eben auch die Rhythmen unserer Körper!
  
• Pro
  Wenn ihr beim Thema „schwanger werden“ ganz relaxed seid und du deinen Zyklus einfach besser kennenlernen möchtest, ist die Kalendermethode ein brauchbares Tool.

• Kontra
  Jeden Tag vor dem Aufstehen exakt zu messen und eine genaue Temperaturkurve anzulegen, ist nicht Jederfraus Sache. Das ist echt (Zeit) aufwändig! Plus: Wenn deine Basaltemperatur ansteigt, ist der Eisprung ja schon und die vielversprechendsten Empfängnistage sind womöglich schon vorbei.
  
• Pro
  In Kombination mit der Beobachtung deines Zervixschleims ist diese Methode sehr zuverlässig. Leichter machen es Ovulationstests oder ‐computer, die die Auswertung für dich übernehmen.

• Kontra
  Nicht viel genauer als die Kalendermethode. Immerhin können die meisten Apps auch unregelmäßige Zyklen verarbeiten, ob jedoch die bei der App hinterlegten Durchschnittswerte tatsächlich bei dir zutreffen, ist Glückssache.
  
• Pro
  Solange du dein Smartphone dabei hast, hast du immer deinen aktuellen Zyklusstand in der Handtasche. Bei vielen Zyklus Apps kannst du zusätzlich Symptome und Ereignisse eintragen und so den Kalender etwas personalisieren. Eine gute Möglichkeit, deinen Zyklus mit all seinen Begleiterscheinungen zu erfassen – und, falls deiner wie ein Uhrwerk tickt, auch bald schwanger zu werden.

Das Gegenteil von gut ist gut gemeint, schon klar. Aber sei es drum: Einen Tipp möchte ich dir zum Abschluss noch ans Herz legen: Denk bei all dem Rechnen und Messen daran, dass es auch Spaß machen soll, ein Kind zu zeugen! Erhaltet euch die Romantik, bleibt spontan und beschränkt euer Liebesleben nicht nur auf die Tage, an denen ihr sollt, sondern tut es, wenn ihr wollt!

…und es darf auch weiterhin kribbeln: Lies hier alles über Sex in der Schwangerschaft!