Hausmittel gegen Schwangerschaftsbeschwerden
Lästige Schwangerschaftsbeschwerden begleiten so manche Frau durch die neun Monate ihrer Schwangerschaft. Ausgedehnte Spaziergänge mit dem Kugelbauch, abendfüllende Dates mit der Badewanne oder hin und wieder ein kleines Nickerchen ohne schlechtes Gewissen, so oder so ähnlich stellt Frau sich ihren Alltag als Schwangere vor.
Doch Übelkeit, Sodbrennen & Konsorten können das ganze Leben einer Schwangeren extrem beeinträchtigen. Hier kommt Hilfe! Wir haben die wirksamsten Hausmittel gegen Schwangerschaftsbeschwerden gesammelt, von Mamas für (werdende) Mamas!
Warum treten Schwangerschaftsbeschwerden auf?
Der gesamte Organismus der Frau ändert sich mit einer Schwangerschaft. Starke hormonelle Veränderungen, das größere Blutvolumen, Platzprobleme für Organe – dein Körper versorgt nun zwei Menschen und muss sich auf diesen Ausnahmezustand erst einmal einstellen. Die Folge sind Schwangerschaftsbeschwerden, die ganz individuell ausfallen können. Einige Schwangere bleiben größtenteils verschont, andere hingegen erleiden ein ganzes Kaleidoskop von Beschwerden.
Sind Beschwerden in der Frühschwangerschaft gefährlich?
Sofort nach der Einnistung der Eizelle wechselt der weibliche Körper in den Babymodus: Er macht von Anfang an große Veränderungen durch – mit allem, was dazu gehört. Es ist jetzt also ganz normal, dass dir übel ist oder du im Sitzen einschlafen könntest. Es ändert sich für dich schon ab Stunde null deiner Schwangerschaft einfach alles (… und ein Witzbold würde hier vielleicht anmerken, dass das vermutlich nur ein Vorgeschmack ist).
Da das erste Trimester jedoch die kritischste Phase einer Schwangerschaft ist, ist mein Rat von Mama zu Mama für dich: Hol dir bei jeder Unsicherheit Feedback von deinem Gynäkologen oder deiner Hebamme.
Hausmittel gegen die häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden
Was Mama zu sich nimmt, kommt immer auch beim ungeborenen Baby an, deshalb solltest du die medikamentöse Behandlung von Schwangerschaftsbeschwerden vermeiden. Hausmittel sind gefragt, denn schwanger waren Frauen immer schon – und auch Mama, Oma und Uroma litten zum Beispiel unter schwangerschaftsbedingtem Sodbrennen. Ihre Tipps funktionieren heute noch und verschaffen auch dir Linderung!
1) Übelkeit & Brechreiz
Viele Frauen leiden schon unter morgendlicher Übelkeit bevor sie überhaupt vom bevorstehenden Babyglück wissen. Vor allem in der Frühschwangerschaft ist diese Begleiterscheinung sehr weit verbreitet und wirklich unangenehm. Der veränderte Hormonhaushalt ist schuld daran, dass Schwangere plötzlich keinen Kaffee mehr trinken können und ihnen viele Gerüche den Magen umdrehen.
Unser Tipp: Bewährter Hebammen‐Rat gegen Übelkeit: Noch vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit essen! Ein Snack aus Tee, Banane und Zwieback beruhigt den Magen. Eine Umfrage unter geplagten Müttern offenbart außerdem das Kauen von kandiertem Ingwer und Ingwer‐Kaugummi als Insidertipp!
2) Sodbrennen
Der brennende Schmerz vom Magen bis zum Hals, gefolgt vom widerlichen Geschmack der Magensäure zählt zu den häufigsten Beschwerden während der Schwangerschaft. Das Baby drückt auf die Organe der Mutter, zugleich kann der von Hormonen weicher gewordene Schließmuskel die Magensäure nur noch mäßig zurückhalten – die Folge: Sodbrennen.
Unser Tipp: Mit der Geburt ist diese Nebenwirkung zum Glück Geschichte. Bis dahin helfen das Kauen von Nüssen oder große Schlucke kalter Milch, denn beide Hausmittel neutralisieren die Magensäure. Experimentierfreudige können sich auch an eine Empfehlung unserer Community wagen und es mit Senf versuchen!
3) Wassereinlagerungen
Plötzlich sind deine Schuhe zu klein und der Ehering schneidet dir gefühlt fast den Finger ab – Wassereinlagerungen in Händen, Füßen und Fingern plagen viele Schwangere. Diese so genannten Ödeme bilden sich, weil Flüssigkeit aus den Gefäßen austritt. Möglich wird das durch die Kombination aus weichen Gefäßen und erhöhtem Blutvolumen.
Unser Tipp: Klingt paradox, ist aber Tatsache: Gegen Wassereinlagerungen hilft Wasser! Viel zu trinken ist ein Muss in diesen neun verrückten Monaten. Zusätzlich kannst du auch öfter Gurken, Tomaten oder Radieschen knabbern, die sich ebenfalls positiv auf deinen Wasserhaushalt auswirken.
Weitere Abhilfe schafft Bewegung. Vermeide zu langes Sitzen und lagere zwischendurch immer wieder deine Beine hoch. Anstatt eines Spaziergangs reichen auch mal kreisende Bewegungen der Füße oder Wackeln mit den Zehen als kleine Gymnastikübungen.
4) Verdauungsbeschwerden
Von Blähungen bis zur Verstopfung bleibt einer Schwangeren verdauungstechnisch kaum etwas erspart. Der Darm ist hormonell bedingt etwas träger als normalerweise, zusätzlich rückt ihm die wachsende Gebärmutter immer mehr auf die Pelle.
Unser Tipp: Eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, viel Bewegung und Trinken. Trinken ist ein zuverlässiger Helfer im Kampf gegen Verdauungsbeschwerden. Im Akutfall helfen bei Verstopfung auch Trockenpflaumen oder ein Glas naturtrüber Apfelsaft, um den Darm in Schwung zu bringen.
Morgens gleich ein selbst gemachtes Porridge aus Haferflocken und Milch, Obst, Trockenpflaumen und Nüssen und dazu eine große Tasse Tee ist ein perfekter Start in den Tag für dich und deinen Verdauungstrakt!
Tipp von Mama zu Mama
5) Rückenschmerzen
Gut okay, woher die Rückenschmerzen während der Schwangerschaft kommen, dürfte offensichtlich sein. Besonders im zweiten und dritten Trimester wissen schwangere Frau kaum noch, wie sie sich hinsetzen, hinlegen oder fortbewegen sollen, ohne dass der Bewegungsapparat ächzt und schmerzt. Und das macht es noch schlimmer: Der weit verbreitete Watschelgang führt zu Fehlhaltungen und die wiederum zu noch mehr Rückenschmerzen.
Unser Tipp: Während der Schwangerschaft fit zu bleiben, ist von unschätzbarem Wert und das beste Mittel gegen Rückenschmerzen ist eine starke Muskulatur. Yoga in der Schwangerschaft kann Rückenschmerzen lindern und sie sogar fast ganz verhindern. Zusätzlich kannst du zwischendurch immer wieder deine Haltung überprüfen und dich neu aufrichten, um eine Schonhaltung zu vermeiden.
6) Schlaflosigkeit und Müdigkeit
Diese Schwangerschaftsbeschwerden gehen Hand in Hand. Weil du nachts wach liegst, deine Gedanken kreisen und du einfach keine bequeme Schlafstellung finden kannst, bist du tagsüber entsprechend müde.
Unser Tipp: Vor dem Schlafgehen hilft ein Abendritual, um besser einzuschlafen. Das kann eine Tasse Kräutertee oder ein Entspannungsbad sein – oder auch positive Gedanken, die dir zu innerer Ruhe verhelfen. Ein Stillkissen als Kuschelpartner entlastet in Seitenlage deinen Babybauch und Rücken. Bei Müdigkeit am Tag hilft nur eines: Schlafen, wann immer es geht und dazwischen raus an die frische Luft.
Bei welchen Symptomen und Beschwerden in der Schwangerschaft zum Arzt?
Wenn du starke Beschwerden hast und dir die Frage stellst, ob du deinen Gynäkologen konsultieren solltest, ist die Antwort immer „Ja“! Während der Schwangerschaft fragst du im Zweifel lieber einmal zu oft nach. Bei Unsicherheiten steht dir auch deine Hebamme stets zur Seite und zaubert jede Menge Ratschläge aus ihrem Hebammenkoffer.
Bei diesen Symptomen solltest du umgehend zum Arzt gehen:
- Blutungen
- sehr starke Kopfschmerzen mit Übelkeit
- sehr starke Rückenschmerzen
- Bauchkrämpfe jeder Art
Das ist nur ein Auszug möglicher Alarmzeichen. Da jede Frau und jede Schwangerschaft anders ist, lässt es sich kaum pauschal sagen, wann ein Besuch beim Arzt notwendig ist. Hör auf dein Bauchgefühl!
Puh, so eine lange Liste an möglichen Schwangerschaftsbeschwerden! Da bekommt man direkt den Eindruck, schwanger zu sein ist eigentlich nur anstrengend, oder? Doch denk immer daran: Egal, wie viele Schwangerschaftsbeschwerden du auch zu bekämpfen hast, wenn du erst dein Baby im Arm hältst, wirst du keinen Gedanken mehr an sie verschwenden und wissen: Das war es wert.