Schwimmen und Baden in der Schwangerschaft: Entspannung oder Gefahr?

Die Schwerelosigkeit im Wasser ist ein himmlisches Gefühl. Das gilt umso mehr in der Schwangerschaft, wenn der eigene Körper gerade täglich an Gewicht zulegt und jede Bewegung „an Land“ eine Herausforderung wird.

Doch ist das Baden in der Schwangerschaft auch für das Baby im Bauch entspannend oder birgt es Gefahren? Was du beim Baden in der Schwangerschaft beherzigen solltest.

Schwangere Frau liegt in der Badewanne
Gönn deinem Geist und Körper eine Verschnaufpause.
Schwangere Frau im Meer beim Baden
Im Wasser entlastest du Gelenke und trainierst deine Muskeln.
Werdende Mama beim Baden in der Schwangerschafst
Dein Pflegeöl zusammen mit einer halben Tasse Milch ist der ideale Badezusatz.

Badewanne: Warme Entspannung für dich und dein Baby

Für viele Schwangere gehört das regelmäßige Baden in der Badewanne einfach dazu. Um sich zu entspannen, abzuschalten und Geist und Körper eine Verschnaufpause zu gönnen. Wenn der Babybauch schon eine beträchtliche Größe hat, die Gelenke unter der neuen Belastung ächzen und der Rücken schmerzt, kann warmes Wasser ein echtes Himmelsgeschenk sein. Es lockert die Muskeln und die zusammengestauchten Bandscheiben bekommen die Chance, sich zu weiten. Ein paar No‐Gos gibt es aber zu beachten!

Top 5 Tipps: Baden in der Schwangerschaft

1. Wasser richtig temperieren

Idealerweise liegt die Temperatur deines Badewassers bei 34 Grad. Ab 37 Grad besteht die Gefahr, dass dein Blutdruck abfällt und dein Kreislauf in die Knie geht. Wenn durch allzu warmes Badewasser sogar deine Körperkerntemperatur auf über 38,5 Grad steigt, können dadurch frühzeitige Wehen ausgelöst werden.

2. Badezeit verkürzen

Abendfüllende Vollbäder sind für werdende Mamas leider gestrichen, denn der Kreislauf ist sonst schnell überfordert. Eine Badedauer von 10 bis 15 Minuten reicht völlig aus.

3. Trinken nicht vergessen

Um dem wärmebedingten Flüssigkeitsverlust entgegenzuwirken, solltest du während des Badens immer ein Glas Wasser trinken. Am besten standardmäßig als Zubehör neben der Badewanne platzieren.

4. Vorsicht beim Badezusatz

Ätherische Öle enthalten oft wehenfördernde Substanzen wie Zimt oder Nelken. Im Zweifel kannst du die Inhaltsstoffe immer vorab mit deiner Hebamme besprechen. Alternativ kannst du das Pflegeöl für den Babybauch verwenden – eine halbe Tasse Milch im Wasser sorgt dafür, dass es sich gleichmäßig verteilt.

5. Hilfe in Reichweite

Für einen richtig freien Kopf in der Wanne ist es hilfreich zu wissen, dass im Falle des Falles Hilfe in (Ruf‐)Nähe ist und sei es nur der Wadenkrampf, der dich an die Badewanne fesselt!

Schwangere Frau sitzend auf Badewanne
Dein ständiger Begleiter, auch beim Baden in der Schwangerschaft: ein Glas Wasser, um den wärmebedingten Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Whirlpool in der Schwangerschaft? Besser nicht

Auf das Baden im Whirlpool während der Schwangerschaft solltest du besser verzichten. Das sehr warme Wasser und die Tatsache, dass dieses eher selten erneuert wird, schaffen ideale Voraussetzungen für Keime und Bakterien. Während der Schwangerschaft verringert sich das Säureniveau in der Scheide und damit auch die lokale Immunabwehr. Verzichte auf den Whirlpool und du verzichtest auch auf eine vaginale Pilzinfektion!

Warum Schwimmen in der Schwangerschaft der ideale Sport ist

Längst ist klar: Von Sport in der Schwangerschaft profitieren Mutter und Kind. Und während es bei anderen Sportarten viel zu beachten gibt oder sie sogar erst einmal tabu sind, ist beim Schwimmen einfach alles im Fluss!

Vorteile vom Schwimmen in der Schwangerschaft:

  • Das Verletzungsrisiko liegt quasi bei null.
  • Du hältst dich fit, ohne dich zu überanstrengen.
  • Im Wasser werden deine Muskeln trainiert, aber deine Gelenke entlastet.
  • Es kann die Bildung von Ödemen verhindern.
  • Schwimmen geht theoretisch bis zum Geburtstermin.

Baden in der Schwangerschaft im Schwimmbad, See und Fluss

Auch mit Babybauch ist eine Abkühlung im Schwimmbad, im Badesee oder Fluss erlaubt und sogar gesund. Du solltest einfach etwas vorsichtiger sein als ohne kleinen Mitschwimmer. Das sind die besten Tipps fürs Schwimmen und Baden in der Schwangerschaft:

  • Rutschfeste Badeschuhe mitnehmen
    Mit wachsendem Babybauch verlagert sich dein Körperschwerpunkt und du bist ohnehin schon etwas wackelig auf den Beinen. Barfuß ist da auf dem rutschigen Schwimmbadboden die gefährliche Schlitterpartie vorprogrammiert.
  • Nasse Sachen wechseln
    Auf Blasenentzündung und Scheidenpilz kannst du sicher immer gerne verzichten und während der Schwangerschaft noch umso mehr. Denk an Wechselkleidung und zieh den kalten, nassen Badeanzug gleich aus, sobald du wieder an Land bist!
  • Dusch es weg!
    Gleich nach dem Schwimmen oder Baden solltest du dich abduschen und so Chlorrückstände und eventuelle Erreger gleich in den Abfluss befördern.
  • Nie ganz alleine schwimmen
    Ob der Bademeister oder eine Begleitperson, zur Sicherheit sollte immer jemand in Rufweite sein, falls du Hilfe brauchst.
  • Wasserqualität erfragen
    Wenn es deinem Feeling hilft, schadet es auch nicht, wenn du dich vorab über die Wasserqualität des Naturgewässers informierst. Auskunft geben die zuständigen Gesundheitsämter oder direkt das Rathaus.
  • Im Wasser Abstand halten
    Sie sind für Schwangere im Wasser vielleicht die größte „Gefahr“: Spielende Kinder. Beim Toben im Badesee oder Schwimmbad kann es schon vorkommen, dass sie plötzlich um sich schlagen oder strampeln. Lieber ein paar Meter Sicherheitsabstand nehmen!

Wasser ist Leben. Es umgibt uns schon vor der Geburt und fließt durch unseren Körper. Baden und Schwimmen kann für die werdende Mutter und ihr Baby ein wunderschönes gemeinsames Erlebnis sein – und zu viel Entspannung kann man in der Schwangerschaft gar nicht bekommen.