10 kuriose Fakten zur Schwangerschaft, die du noch nicht kennst
Was in der prallen Zauberkugel in den neun Monaten der Schwangerschaft passiert, ist ja auch ein echtes Wunder. Zeit, einmal genauer hinzusehen: Hier kommen 10 Fakten zur Schwangerschaft, die du noch nicht kennst.
1. Wachstum beim Babybauch: Wie groß ist normal?
Nach dem positiven Schwangerschaftstest werden die meisten werdenden Mamas bald ungeduldig. Wie enttäuscht war auch ich als mein Babybauch, den ich stolz zur Schau tragen wollte, auf sich warten ließ? Doch fängt der Bauch erst einmal an zu wachsen, kennt er nur noch eine Richtung: Vorwärts.
Während gerade zu Beginn der Schwangerschaft viele Frauen erst einmal Gewicht verlieren, stellt sich ab dem vierten Monat eher früh als spät die Frage nach passender Umstandsmode. Ab der 20. Schwangerschaftswoche kann man deinen Babybauch dann schon getrost als „Kugel“ bezeichnen und jede Woche wächst er weiter. Der Babybauch misst gegen Ende der Schwangerschaft einen Meter und mehr, bei Mehrlingsschwangeren können es auch mal 130 cm sein. Zwillingsschwangere mit kleinen Bäuchlein sind ebenso im Geburtsvorbereitungskurs zu treffen wie mächtig große Babybäuche im ersten Trimester.
Besonders in den letzten vier Wochen vor der Geburt legt der Bauchzwerg – samt Bauch – nochmal ordentlich an Größe zu. Wie du auch mit großer Babykugel nachts erholsamen Schlaf findest, erfährst du in unserem Blogbeitrag zum Thema Schlafen in der Schwangerschaft.
2. Was sagt die Form des Bauchs über das Geschlecht des Babys aus?
Das Gerücht hält sich hartnäckig, dass eine bestimmte Bauchform auf das Geschlecht des Babys schließen lässt. Der Bauch ist eher spitz? Dann muss es auf jeden Fall ein Junge sein! Totaler Quatsch, wie die Wissenschaft längst klargestellt hat.
Die Figur und Fitness der werdenden Mama und die Lage des Babys beeinflussen die Form des Babybauchs. Und auch eine vergleichsweise große Kugel kann ein vergleichsweise kleines Kind beherbergen. Fazit: Wie gut, dass es den Ultraschall gibt, der wirkliche Fakten zu diesen Fragen liefert.
3. Fruchtwasser: Einmal alles neu in 3 Stunden
Ein Grund, warum Babybäuche so groß werden wie sie nun einmal werden, ist die Tatsache, dass sich darin jede Menge Wasser befindet: In der 10. Woche trägt die Fruchtblase etwa 30 ml Fruchtwasser, das Maximum wird in der 36. Schwangerschaftswoche mit 1 Liter bis sogar 2 Litern erreicht, danach nimmt es wieder ab.
Fruchtwasser besteht zu 99 Prozent aus Wasser, der Rest sind Proteine, Elektrolyte, Laktat, Glukose etc., aber auch Hautzellen und Härchen des Babys. Das Baby atmet und schluckt das Fruchtwasser und, wo sollte es auch sonst hin damit, pinkelt anschließend auch wieder hinein. Kein Grund sich zu ekeln: Das Fruchtwasser wird ständig erneuert, gegen Ende der Schwangerschaft dauert das etwa drei Stunden.
4. Die geheimnisvolle schwarze Linie: Linea Negra
Was ist das denn plötzlich? Viele Babybäuche ziert ein senkrechter schwarzer Strich von der Brust über den Nabel bis zum Schambein. Diese Schwangerschaftslinie heißt im Fachjargon Linea Negra, Linea Nigra oder auch Linea Fusca und ist hormonell bedingt. Meist ab der 15. Schwangerschaftswoche stellen schwangere Frauen diese Hautveränderung fest, die nur wenige Millimeter oder auch einen Zentimeter breit sein kann, bei manchen, besonders bei hellhäutigen Frauen fehlt sie auch zur Gänze. Ob die Pigmentierung zu sehen ist und wie stark, hat keine Aussagekraft über den Verlauf der Schwangerschaft oder die Gesundheit von Mutter und Kind.
Wie entsteht die Linea Negra? Der erhöhte Östrogenspiegel während der Schwangerschaft führt zu einer größeren Anzahl von Melaninen. Das sind Pigmente, die die Haut dunkler färben. An der senkrechten Bindegewebsnaht, die immer vorhanden, aber nicht immer sichtbar ist, ist das Phänomen dann besonders gut zu sehen. Die Pigmentierung verschwindet von selbst, wenn sich der Hormonhaushalt nach der Geburt wieder auf Vorschwangerschaftsniveau einpendelt.
5. After Baby‐Body: Wie lange bleibt der Bauch nach der Schwangerschaft?
Auch wenn es auf Instagram so aussieht als würde der Bauch im Augenblick der Geburt in seine Ursprungsform zurückschnallen wie ein Luftballon: Die Rückbildung dauert bei manchen Frauen länger, bei anderen geht es schneller. Meist dauert es Monate bis der Babybauch wieder ganz weg ist.
Je nach Größe des Babys, der Gewichtszunahme der Mutter und ihren körperlichen Voraussetzungen wie Beschaffenheit des Bindegewebes dauert es einfach bis der Körper insgesamt und der „Babybauch“ im Speziellen seinen Ausnahmezustand wieder verlässt. Es war nicht „nur“ das Baby in dir, deine Organe haben sich verschoben, deine Bauchmuskeln haben sich gespaltet und zurückgebildet. Selbst Rückbildungsübungen können da keine Wunder vollbringen – und Oma hatte Recht, wenn sie über den Babybauch sagte: „Neun Monate kommt er, neun Monate geht er.“
6. Hallo Magen, wo bist du?
Die Gebärmutter dehnt sich während der Schwangerschaft um ein Vielfaches, das Baby wird größer und größer. Dabei werden deine Organe verdrängt und es kommt mitunter vor, dass die Lunge sich nicht mehr komplett entfalten kann.
Die Folge: Kurzatmigkeit. Auch andere lästige Nebenwirkungen wie Sodbrennen, Verstopfung und häufiger Harndrang sind auf den Platzmangel zurückzuführen, wenn Magen, Darm und Blase zusammengequetscht werden. Auch geplagt? Die wirksamsten Hausmittel gegen Schwangerschaftsbeschwerden haben wir für dich gesammelt.
7. Der Bauch als Anzeichen, dass die Geburt bevorsteht
Tatsächlich verändert sich gegen Ende der Schwangerschaft die Bauchform nochmal: Mithilfe von Senkwehen rutscht das Baby weiter in das Becken – idealerweise mit dem Kopf voran. Aus der schönen Apfelkugel wird nun ein Birnenbauch, ein Zeichen dafür, dass die Geburt bald bevorsteht. Du als werdende Mama merkst, dass sich dein Baby in Startposition begibt, daran, dass du wieder leichter atmen kannst, weil im oberen Bauch mehr Platz ist.
8. Das Baby bestimmt die Länge der Nabelschnur
Die Nabelschnur ist die direkte Versorgungsverbindung zwischen Mutter und Kind und transportiert Nährstoffe und Sauerstoff zum Fötus. So weit, so bekannt. Aber wusstest du auch, dass die Nabelschnur umso länger wird, je mehr sich das Baby im Bauch bewegt? Die Bewegungen des Ungeborenen regen das Wachstum an. So ist gewährleistet, dass die Versorgungsschnur immer lang genug ist. Am Ende der Schwangerschaft misst sie dann ca. 60 cm.
9. Schwangerschaftsstreifen – muss das sein?
Die schlechte Nachricht zuerst: Zuverlässig verhindern lassen sich Schwangerschaftsstreifen nicht. Auch an der Haut hinterlässt die körperliche Veränderung während der Schwangerschaft ihre Spuren. Besonders am Bauch wird die Haut extrem gedehnt – das Resultat sind feine Risse in den Muskelfasern des Unterhautgewebes, durch die die Blutgefäße rötlich‐blau scheinen. In den allermeisten Fällen verblassen die Schwangerschaftsstreifen ein halbes Jahr nach der Geburt wieder, zurück bleiben leichte Silberstreifen.
Ob die werdende Mutter Schwangerschaftsstreifen bekommt, hängt davon ab, wie stark oder schwach ihr Bindegewebe ist und wie sehr sie während der Schwangerschaft zunimmt. Mutmacher: Es gibt sogar Zwillingsmamas, die verschont bleiben!
10. Gebärmutter: Für wenige Monate die Nr. 1
Wie aus dem Nichts überholt sie plötzlich alle Anderen und setzt sich an die Spitze: Die Gebärmutter misst zu Beginn nur etwa 7 cm, kurz vor der Geburt hat sie die Größe von zwei Fußbällen erreicht. Damit ist sie vorübergehend der größte Muskel deines Körpers und zeigt einmal mehr, welche großen Leistungen während der Schwangerschaft vollbracht werden.
Er lässt dich nicht schlafen, juckt vor lauter Spannung, beschert dir vielleicht dauerhafte Schwangerschaftsstreifen und ist doch einfach wunderbar: Dein Babybauch ist einzigartig. Durch ihn kennst du dein Kind schon lange bevor es auf die Welt kommt, also feiere ihn, sei stolz auf ihn, denn dein Schwangerschaftsbauch macht das neue Leben in dir erst möglich!